Österreichischer Jägerkarabiner M 1807/35

System Console


Geschichte


Joseph Console, ein Finanzbeamter aus Mailand erfand 1835 eine Methode, wie die vorhandenen Steinschlossgewehre M 1798 auf Perkussionszündung auf billigste Weise umändern konnte. An Stelle des Zündhütchens wickelte er eine geringe Menge Zündmasse in hauchdünnes Kupferblech und rollte das Ganze zu einer kleinen Wurst, die ungefähr in die längliche Mulde der Pulverpfanne passte. An Stelle der alten Batterie bekam das Steinschloss einen neuen Pfannendeckel, der auf der Unterseite einen Zahn hatte. In den alten Steinschlosshahn schraubte man an Stelle des Feuersteins ein Stück Stahl als Hammer in die Spannlippen ein.

Das so umgeänderte Consolesche Schloss funktionierte folgendermaßen:

Beim Schuss schlug der Hammer auf den Pfannendeckel, der Zahn im Innern quetschte die Kupferblechrolle in der Pfannenmulde und brachte die darin enthaltene Zündmasse zur Explosion. Die Zündflamme schlug durch das seitliche Zündloch in die Pulverladung im Lauf und löste so den Schuss aus.

Das Zündsystem Console wurde in Österreich erstmals 1835 in Truppenversuchen getestet und unter dem Präsidium des Feldzeugmeisters Augustin eingesetzte Kommission als Muster für den Umbau von Steinschlossgewehren normiert. 1837 wurde die Bewaffnung von 6 Jäger-Bataillonen mit umgestalteten Gewehren durchgeführt. Obwohl laut Berichten die Versager eine Höhe von 20% erreichten, wurden und nach u. nach die Gewehre der ganzen österreichischen Armee mit Console'schen Schlössern versehen.

Nachdem das System von Augustin nochmals verbessert wurde es bis 1854 beibehalten.



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