Hirschfänger für die Schaumburg-Lippische Jägerbüchse 1861


Geschichte


Text: Auszüge aus dem Artikel von Walter Meier: In die weite Welt hinaus. Zündnadelbüchsen für Schaumburg-Lippe, in DWJ, 2006, Heft 8,Seite 70-75

Der Fürst von Schaumburg-Lippe stimmte am 9. Januar 1861 einer Neubewaffnung mit Zündnadelbüchsen für seine Jäger zu. Mit Kontrakt vom Juli 1861 wurden 650 Büchsen bei Dörsch & von Baumgarten in Suhl bestellt. Dieser Kontrakt wurde am 8. September 1862 um weitere 70 Büchsen erweitert. Der Kaufvertrag sah vor, dass bis zum 1. Februar 1862 300 Büchsen und bis zum 1. Mai 1862 sollten die restlichen 350 des ersten Auftrags geliefert sein. Durch Produktionsschwierigkeiten bei Dörsch & von Baumgarten verzögerten sich die Lieferungen und erst am 15. Augus1863 waren alle bestellten 720 Büchsen geliefert. Am 8. Mai 1864 wurden nochmals 25 Büchsen als Ersatz beschafft. Somit waren insgesamt 745 Stück vorhanden.

Bei der letzten Bestellung wurden die Büchsen inklusive Hirschfänger geordert. Für die 720 Büchsen wurden die Hirschfänger bei der Firma Clemen & Jung in Solingen gekauft. Die Scheiden für diese Hirschfänger und die Riemen für die Büchsen wurden von dem Bückeburger Sattler Solveen hergestellt. Die Mundbleche wurden von Clemen & Jung schon mitgeliefert.

Nach dem Schaumburg-Lippe dem Norddeutschen Bund beigetreten war es mit der Souveränität vorbei. Mit der am 1. Oktober wirksam werdenden Militärkonvention wurde bestimmt, dass die schaumburg-lippischen Truppen aufgelöst und das Westfälische Jägerbataillon Nr. 7 nach Bückeburg verlegt wurde. Teile der schaumburg-lippischen Truppen gingen darin auf, andere nahmen ihren Abschied.

Die Ausrüstung dieser Truppe war natürlich die preußische. Die alte Ausrüstung wurde verkauft, wobei Fürst Adolph Georg die Büchsen für sich reklamierte und den entsprechenden Betrag aus seiner Privatschatulle beglich.

600 von dieser Büchsen wurden nach Japan verkauft, die restlichen 145 Büchsen im Zeughaus aufbewahrt. 1879 kam die Mehrzahl der Büchsen auf die schaumburg-lippische Festung Wilhelmstein, den Rest erhielt der hiesige Kriegerverein. Die Büchsen und die Hirschfänger können noch heute dort besichtigt werden.



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